German American Conference an der Harvard University

10. Mai 2016 julian

The 10th German American Conference at Harvard brought together leaders from business, politics, academia and media. Taking place on October 5-7, 2018, it inspired leadership, fostered dialogue and promoted innovation. I engaged in discussions on the most pressing transatlantic challenges of our time. With more than 700 participants and more than 50 speakers, #GAC is the largest student-led conference of its kind in the United States.

Stand nicht geschrieben: „Unser täglich Trump gib uns heute“? Manchmal habe ich zumindest den Eindruck. Denn es vergeht (fast) kein Tag, an dem der US-amerikanische Präsident nicht präsent ist –in meinem Twitter-Stream, bei Redaktionskonferenzen, im aktuellen Sendeplan. Trump scheint allgegenwärtig. Und zielt zunehmend auch gegen Deutschland: Mal wütet er im Weißen Haus, dass Deutschland ein Gefangener Russlands sei. Mal bescheinigt er der deutschen Regierung per Tweet eine Vertrauenskrise. Immer häufiger mimt er so die Abrissbirne der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Mit Folgen für das transatlantische Verhältnis: Rund die Hälfte der Deutschen und der Amerikaner sehen die gemeinsame westliche Wertebasis schwinden, zumindest laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Atlantik-Brücke und des American Council on Germany. Jeder fünfte befragte Deutsche bezweifelt inzwischen, dass es überhaupt noch gemeinsame Werte zwischen den USA und Europa gibt.

Die naive Hoffnung, dass alles schon wieder von selbst gut werden wird, habe ich aufgegeben. Vielmehr bin ich überzeugt, dass wir nicht tatenlos zusehen dürfen, wie der transatlantischen Dialog zum Erliegen kommt. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir den direkten Kontakt suchen zu US-amerikanischen Politikern, Think-Tanks und Medien. Dass wir über Freihandel, Friedens- und Klimapolitik, Datenschutz und Digitalisierung diskutieren. Genauso wie über Pressefreiheit, den unausweichlichen Kampf gegen Fake News und die Relevanz des 1st Amendments. Und dass wir nicht gegeneinander, sondern miteinander reden.

Genau deshalb war ich im Oktober 2019 erst in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington DC und anschließend bei der German American Conference an der Harvard University in Boston – um vor Ort im Dialog einen neuen, unmittelbaren Eindruck zu bekommen von der aktuellen deutsch-amerikanischen Stimmungslage. Und auch, um einen kleinen, bescheidenen Teil dazu beizutragen, dass die transatlantische Freundschaft erhalten bleibt.

 

https://twitter.com/JaYaTae/status/1048212131840253953